Statement zur Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt in der Fanszene des FC St. Pauli

Statement zur Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt in der Fanszene des FC St. Pauli

Noch während wir ein eigenes Statement verfassten, erreichte uns das Statement der Conexion (Twitter-Link) zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Südkurve und der Auseinandersetzung mit USP. Wir als Supportblock finden unsere Haltung darin absolut wieder und möchten uns hiermit dem Statement voll und ganz anschließen.

Uns ist es wichtig, nochmals klarzustellen, dass wir den betroffenen Personen vorbehaltlos Glauben schenken und sie hören. Wir danken ihnen zudem für ihren Mut, diese untragbaren Zustände öffentlich anzusprechen. 

Insgesamt erscheint es zudem notwendig zu betonen, dass das Einfordern einer „sachlichen“ Debatte bei einem hoch-emotionalen Thema nur allzu oft eine Strategie ist, betroffene Personen zu diskreditieren und ihre Position in Frage zu stellen. Ein genaues Nachfragen und Wissen-wollen, was wo wie passiert ist, mag ein erster Impuls sein, kann aber die traumatische Erfahrung der Betroffenen verstärken und ist daher komplett unangebracht. Es braucht weder Namen noch Details, um zu erkennen, dass es hier längst überfälligen Handlungsbedarf gibt!

Unser Ziel muss es sein, die Stimmen betroffener Personen immer ernst zu nehmen, die eigenen Strukturen und das eigene Verhalten zu hinterfragen und zusammen daran zu arbeiten, die Situation nachhaltig zu verbessern. Denn klar ist: nicht eine Veröffentlichung spaltet die Szene. Es sind Täter und die Machtstrukturen, in denen sie sich bewegen, die dafür sorgen, dass eine emanzipierte, gleichberechtigte Szene, die sichere Teilhabe für alle bietet, auch gegenwärtig noch weit entfernt scheint. 

Deshalb möchten auch wir uns als Supportblock selbstkritisch mit den angesprochenen Themen auseinandersetzen. Wir unterstützen die Initiative der Conexion, sich zu vernetzen, und wünschen uns, dass es auch auf der Gegengerade Personen und Gruppen gibt, die daran interessiert sind. Wir möchten auch darauf hinweisen, dass der AK Awareness dazu bereits arbeitet und offen für Unterstützung ist: https://awareness-stpauli.de/mitmachen/

Es kann jedoch nicht ausschließlich in der Verantwortung eines Arbeitskreises liegen, unsere Strukturen zu verändern, sondern hierbei sind wir alle gleichermaßen gefordert.